Mittwoch, 3. März 2010

Wie man im Aktivcenter deaktiviert wird

Aktualisiert am 04.03.2010

So nachdem ich jetzt 3 Monate dabei war, will ich noch mal zusammenfassen was das Aktivcenter ist und was man da macht bzw was man da nicht macht, wozu das ganze gut ist und wer am Ende davon profitiert.
Das ganze läuft grundsätzlich so ab. Das einem am Anfang eine so genannte Eingliederugnsvereinbarung unter die Nase gehalten wird. Doch mit Vereinbarung hat das ganze nichts zu tun. Höchst Grundgesetzfeindlich wird man erpresst, den Wisch zu unterschreiben der einen dann zwingt 6 Monate seines Lebens im offenen Strafvollzug abzusitzen. Im Aktivcenter wird man dir später erklären, dass es überhaupt nicht gegen deine Grundrechte verstößt. Schließlich hätte man ja die Wahl gehabt, gar keine staatliche Hilfe in Anspruch zu nehmen und auf der Straße zu verhungern. Und wenn du dich weigerst den Wisch zu unterschreiben, dann wird es einfach per Verwaltungsakt erlassen.
Über diese Eingliederungserzwingung kann sich der TÜV Rheinland freuen, die wohl ungefähr folgenden Gedankengang hatten: Ey cool. Aktivcenter. Da mieten wir einfach auf einem alten abgewrackten Gelände ein olles Gebäude, dass schlecht beheizt ist und wenig Miete kostet und alles andere kommt von allein. Wir brauchen uns nicht mal um Teilnehmer kümmern und Werbung dafür machen, denn das Arbeitsamt wird uns die Leute direkt zuspielen und damit auch die Kohle, - und sich für jeden Teilnehmer ein paar tausend Euro in die Tasche stecken kann. Das ist ja wie im Schlarafenland. Nur blöd dass diejenigen den es eigentlich etwas bringen soll, gar nichts bringt. Aber hey wen interessieren die schon.
Abstellen auf das Abstellgleis und für ein halbes Jahr nichts mehr von den Problemen sehen und hören. Das ist die Devise. Von diesem Zeitpunkt an, ist man nicht mehr arbeitslos sondern arbeitsuchend. Und Hokus Pokus Schlechterscherzus haben wir auch weniger Arbeitslose. Die moderne Endlösung für ein anwachsendes gesellschaftliches Problem.
Ok was soll man hier also machen. Groß und Schwierig ist diese Frage zu beantworten. Das habe ich selber auch nie herausfinden können. Also zusammenfassen man macht nichts und man lernt nichts,- wie auch denn die Pfeifen die hier Dozenten nennen, wissen weniger als man selber. Zusammenfassend geht es nur darum dass man hier herumsitzt und solange die Liste nicht da ist, lernt wie wertvoll seine Zeit eigentlich ist. Und wenn man nicht irgendeine unsinnige Zeitung zusammenbastelt, könnte man auf die Idee kommen sich zu bewerben. Doch die Bewerbung sollte man lieber zu Hause abschicken, denn für jede erfolgreich vermittelte Arbeit oder sonstige bezahlte oder unbezahlte Beschäftigung, zahlt das Abrbeistamt dem Herrn Möckel eine saftige Prämie. Klar dass er versucht auf der einen Seite einen auf Kumpel zu machen und hinten rum sagt, dass Du da nichts Wert bist, und gefälligst jede Arbeit anzunehmen hast. Damit er auch Morgen wieder gut gelaunt mit dem Fahrstuhl fahren kann, den die Teilnehmer nicht benutzen dürfen und sich kumpelhaft als echter Witzbold neben einem setzt und erst mal den neuesten Kalauer zum Besten gibt. Der hat halt gut lachen. Kann sich vor der Rente eben noch mal nen hübches Sümmchen dazu verdienen. Und das auf Kosten des Staates, des Grundrechtes und der Arbeitslosen. Ein Hoch auf den TÜV und das Arbeitsamt.

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